Der erste Streckenflug – 50km über die Schwäbische Alb

Aus dem 1:10 Trichter der normalen Platzrunde zu fliegen und sich somit mit dem Gedanken einer Außenlandung anfreunden zu müssen, ist für Streckenflieger eine alltägliche Situation, doch für Flugschüler ist es beim ersten Streckenflug das erste Mal, dass der Platz außerhalb der Reichweite liegt. 

Die Vorbereitungen für diesen Flug werden oft im Motorsegler durchgeführt, weil der/die Flugschüler/in mehr Zeit hat, sich im Flug zu orientieren. Mein 50 km Flug sollte von Aalen-Elchingen (EDPA) nach Blaubeuren (EDMC) verlaufen, also hat sich ein Fluglehrer mit mir in den Motorsegler gesetzt und wir sind die gesamte Strecke abgeflogen. Auf dem Weg hat er mir gezeigt, dass ich mich auf der Strecke gut an der A7 als Leitlinie und der A8 als Auffanglinie orientieren kann. Außerdem hat er mir ein paar auf dem Weg liegende Flugplätze gezeigt, wie zum Beispiel Giengen/Brenz (EDNG). Für den Fall, dass ich außenlanden sollte, haben wir auch noch eine sogenannte Außenlandeübung gemacht. Das heißt, dass man einen Acker so anfliegt, als ob man darauf landen wollen würde und dann in ca. 5m Höhe wieder Vollgas gibt und weiterfliegt.

Kurz vor dem Flug hat mir ein Fluglehrer einen schriftlichen Flugauftrag ausgestellt damit ich meine 50km Strecke allein fliegen darf. Danach habe ich mich in unseren Jeans Astir (einsitziges Schulungsflugzeug) gesetzt und bin an der Winde gestartet. Die Wolkenbasis (Höhe der Wolken) war am Anfang mit 1700m MSL (Main Sea Level) nicht sonderlich hoch, vor allem wenn man bedenkt, dass der Platz allein schon 580m MSL hoch ist.

Da ich noch nie so weit weggeflogen bin, dass ich den Platz nicht mehr sehe, hat es mich ein wenig Überwindung gekostet, in Richtung Blaubeuren abzufliegen. Da ich den Weg aber am Tag vorher mit einem Fluglehrer geflogen bin, kamen mir viele Dinge auf dem Weg bekannt vor und ich konnte mich gut orientieren.

Auf dem Weg bin ich sehr gut zurechtgekommen und hatte nur einmal ein wenig Panik und bin zu einer Wolke zurückgeflogen, unter der ich schon einmal gekreist bin. Da ich so gut wie jeden „Bart“ (aufsteigende Luft, sogenannte Thermik) ausgekurbelt habe war mein Schnitt dementsprechend langsam, aber ich habe es geschafft bis nach Blaubeuren und wieder zurück nach Aalen zu fliegen.

Eine LS 4 von unten
Blick auf die Schwäbische Alb: Hinter dem blauen Loch stehen schöne Cumulus Wolken
Das bin ich beim Kreisen in der Thermik
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