Fluglager Kirchzarten August 2020

Nach zwei Fluglagern in Achmer bei Osnabrück sollte es dieses Jahr weniger weit, in ein fliegerisch von Mannheim aus erreichbares Fluggebiet gehen – der Schwarzwald rief.

Unser frischgebackener Ausbildungsleiter Dieter konnte durch sein persönliches Netzwerk den nahe dem Feldberg liegenden Flugplatz Kirchzarten des Breisgauverein für Segelflug e.V. anbieten (https://brausegeier.de/segelfluggelaende-kirchzarten/).  Wir wurden in Kirchzarten von den Mitgliedern des BVS sehr herzlich aufgenommen, der Vorstand ließ es sich nicht nehmen, uns auch persönlich zu begrüßen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für die Gastfreundschaft und die tatkräftige Unterstützung bei kleineren technischen Herausforderungen durch den BVS.

In Kirchzarten sind verhältnismäßig viele Holzflieger ansässig und der eine oder andere nutze die Gelegenheit den Einweisungsflug auf einer ASK13 durchzuführen. Mit 1170m Flugplatzlänge erreicht man ordentliche Ausklinkhöhen, die bei Flugwetter von unseren Streckenfliegern am Hausberg/-bart direkt in weitere Höhen umgesetzt wurden.  

Fliegerisch war die Woche dann auch recht dynamisch, wenn auch die großen Strecken über den Schwarzwald hinaus kaum angegangen wurden. Dafür war das direkt Umfeld auch schon fast zu sehenswert, der Feldberg, Titisee, Schluchsee, Kandler und Belchen sind schon prächtig anzusehen aus der Vogelperspektive. Einen Nachmittag stand sogar eine Welle direkt überm Platz.

Für Flugschüler, ob solo oder im Doppelsitzer, gab es neben reichlich Flügen auch das Novum, mal direkt in den Bergen fliegen zu dürfen (wie richte ich das Flugzeug an der Horizontalllinie aus, wenn durch Bergzüge kein Horizont das ist?). Neben fast täglichen Sunsetflügen wurde für Donnerstag auch ein Sunrisefliegen vereinbart. Über 10 Flugwillige schafften es morgens um 03.00 UTC mit Taschenlampe zum Treffpunkt an der Halle. Die Eindrücke waren so schön, dass der gleiche Tag dann noch mit Sunsetflügen beendet wurde – 16h Flugbetrieb – mehr geht wirklich nicht. Insgesamt standen fast 240 Flüge auf dem Zähler, darunter vier Typenfreigaben (3 neue LS8 Piloten und 1 mal DG1000) und auch zwei Außenlandungen, sowie eine Landung am fremden Platz.

Gekocht und gegessen wurde im schönen Vereinsheim am Platz. Den kreativen Künsten waren küchentechnisch kaum Grenzen gesetzt. Neben einem zeitigen Frühstück und einem sehr späten Abendessen (erst wenn alle Flieger in der große eingehallt sind – eine Kunst für sich, siehe Foto), gab es meist auch ein Mittagssandwich, angereichert durch eine große Schale Fritten. Die Neuinvestition des Vereins in eine Fritteuse sorgte für reichlich Umsatz.

Spannend war wie immer die Übernahme des kompletten Flugbetriebs durch unseren Verein. Durch ausreichend stark vertretene Scheininhaber konnten auch alle Dienste gut abgedeckt werden. Jeder hat mit angefasst, ob Windenfahrer, Flugleiter, Rückholer, Seilwagenfahrer oder Kantinendienst.  Besonders Spaß hat das Fahren des alten Schleppers mit Handgas zum Rückholen der Flieger bereitet. Und wie immer hatten wir den Platz am Ende so gut im Griff, dass wir ihn kaum wieder übergeben wollten.

Nach dem Fluglager ist vor dem Fluglager. Die Diskussion über die nächste Lokation hat schon begonnen.

Text: Klaus Lindner
Fotos: Segelflugverein Mannheim e.V.

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