Wellenfliegen über der Pfalz

Am Dienstag, den 26.01.2021 ergab sich eine für uns Segelflieger günstige Wetterlage. Bei stürmischem Westwind entsteht über der Weinstraße der Pfalz das sogenannte Wetterphänomen der Leewellen. Dabei ergibt sich eine schmale Föhnlücke, mit Nord-Süd Ausrichtung, unmittelbar an der Ostseite vom Pfälzer Wald, wo die Sonne ungehindert auf den Boden scheint. Voraussetzung für die Entstehung von Leewellen ist neben einem starken Wind, der 90° zur Gebirgsrichtung verläuft, auch eine stabile Temperaturschichtung der unteren Atmosphäre.

Das Interessante für uns Segelflieger ist es, in solch einer Leewelle Höhen von über 3000m zu erlangen und das ohne Einsatz eines Motors. Zusätzlich ist paradoxerweise die Luft in der Welle total ruhig, fachsprachlich laminar, im Gegensatz zu turbulent. Mit konstanten Steigwerten von bis zu 2 m/s war es möglich, von der französischen Grenze im Süden bei Schweighofen bis nach Grünstadt im Norden zu fliegen und das mit nahezu keinem Höhenverlust.

Einziges Manko: in Höhen von 3000m ist es um einiges kälter als am Boden. Bei Temperaturen um die -18°C war man dann doch auch bei bester Kleidung nach einigen Stunden durchgefroren. Aber für solch tolle Eindrücke nimmt man das gerne in Kauf.

Text & Fotos: Christian Polizzano

Nach oben scrollen