Segelfliegen im Winter – Hangfliegen an der Bergstraße

Im letzten Beitrag wurde der sogenannte Wellenflug im Lee eines Gebirges betrachtet. Es existiert jedoch eine weitere Möglichkeit, ganz ohne Thermik Strecke zu fliegen: der Hangflug. Im Gegensatz zur Leewelle entsteht der Hangaufwind im Luv eines Gebirges. Wenn der Wind rechtwinklig gegen einen Gebirgszug bläst, bildet dieser ein Hindernis, an dem die Luft nach oben abgelenkt wird. Entscheidend für die Stärke des Hangaufwindes sind Windrichtung und Windstärke.

An einem durchwachsenen Mittwoch haben sich 6 motivierte Piloten um 7:00 Uhr morgens auf dem Flugplatz Mannheim eingefunden, um ihre Segelflugzeuge startklar zu machen. Die Piloten kamen aus Mannheim, Dannstadt, Offenburg und Bonn. Teilweise sind sie schon um 5:00 Uhr mit ihrem Segelflugzeug verpackt im Anhänger losgefahren. Das Treffen kam zustande dank vorheriger Absprache über die sozialen Medien.

Das Tagesziel war ein Flug entlang der Bergstraße, am Westhang des Odenwalds. Dieser Gebirgszug bietet bei starkem Westwind Wetterlagen sehr gute Hangflug Bedingungen. Der Flugplatz Mannheim ist durch seine Nähe zum Hang der ideale Startplatz. Zudem bietet unser Platz den Vorteil, auf einer Asphaltpiste starten zu können, da die Graspisten aufgrund des vielen Regens zu dieser Jahreszeit oftmals zu matschig sind.

Nachdem die letzten Schneeschauer abgeklungen waren, startete gegen 10 Uhr der erste F-Schlepp Richtung Bergstraße. Wie erwartet waren die vorgefundenen Bedingungen hervorragend, sodass Strecken von je bis zu 350km zurückgelegt wurden. Nach je ca. 5h Flugzeit bei -5°C Außentemperatur hatten dann auch die motiviertesten Piloten genug. Kurz vor Sonnenuntergang waren alle wieder sicher in Mannheim gelandet. Durchgefroren, aber mit tollen Erlebnissen und wunderschönen Bildern endete ein aufregender Flugtag in Mannheim!

Text: Christian Polizzano
Fotos: Christian Polizzano & Leif Schreiber

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