Fluglager 2025 in Bartholomä

Wie alle Jahre wieder stand Anfang August das Vereinsfluglager vor der Tür. Nachdem wir letztes Jahr in Klix waren, sollte es dieses Jahr mal wieder auf die schwäbische Alb gehen, genauer gesagt zum Sonderlandeplatz Bartholomä-Amalienhof (EDPU). Vielen Mannheimer Pilotinnen und Piloten ist die Ostalb noch wohl bekannt, schließlich waren wir bereits 2022 und 2023 in umittelbarer Nähe am Flugplatz Aalen-Elchingen (EDPA) zu Gast. 

Der Flugplatz Bartholomä-Amalienhof ist in sofern speziell, dass er gleich 3 Segelflugvereine beheimatet. Hier fliegen die Akaflieg Stuttgart, die Fliegergrupe Heubach und die Fliegergruppe Fellbach. Kurz gesagt: Es war also ganz schön viel los!

Letzte Briefing vor der Abfahrt in Mannheim - insgesamt 14 Segelflugzeuge mussten im Anhänger transportiert werden. Einzige Ausnahme: unser Schleppflugzeug wurde wetterbedingt einige Tage später hingeflogen.
Briefing oder eher Krisensitzung? Während Vertreter der ortsansässigen Vereine eine erste Einweisung in das Fluggelände geben, warten und hoffen alle auf besseres Wetter.

Nach der Ankunft hieß es erst einmal im Regen die Zelte aufbauen. Den Einstieg in das zweiwöchige Fluglager hatten sich alle etwas anders vorgestellt. Leider war das Wetter an den ersten Tagen so schlecht, dass gar nicht geflogen werden konnte. Zum Glück bot die Region viele gute Alternativen, wie z.B. ein Besuch in der Therme.

Nach einigen Tagen hatte es sich endlich ausgeregnet und die verbleibenden anderthalb Wochen wurden sehr sonnig und sommerlich warm bei Höchsttemperaturen von um die 30°C.

Anders als in Mannheim wurden die Segelflugzeuge nach der Landung nicht mit einem Auto zurück an den Start gezogen, sondern es war Muskelkraft und Teamwork angesagt. Kommt hier womöglich der Begriff "Flugsport" her..?
Unsere Dynamic WT9 erfreute sich nach kurzer Zeit enormer Beliebtheit als Schleppflugzeug, auch bei den Einheimischen Piloten. Täglich wurden somit mehrere Duzent F-Schlepps durchgeführt.
Zu Spitzenzeiten waren gleich 3 Winden mit je 2 Schleppseilen im Einsatz, um die Segelflugzeuge in die Luft zu schleppen. Dies erforderte einiges an Koordination.

Das angesprochene Wetter mag auf den ersten Blick für den Laien perfekt wirken, doch leider ist es für uns Segelflieger nicht optimal. Täglich strahlend blauer Himmel bedeutet häufig nur schwache bis gar keine nutzbare Thermik. Wenn Thermik herrscht, dass in Form von Blauthermik, also ohne die Entstehung von Cumulus-Wolken. Man kann sich leicht vorstellen, dass es schwierig ist, diese „unsichtbare“ Thermik zu finden. Die meisten Tage waren für ausgedehnte Streckenflüge daher leider weniger geeignet.

Die Schulung kam dagegen natürlich voll auf ihre Kosten. Es wurde jeden Tag von morgens bis abends geflogen, da ist es kein Wunder, dass gleich mehrere Flugschüler ihren ersten Alleinflug meistern konnten. Andere konnten ihre F-Schlepp Ausbildung abschließen oder ihre Gefahreneinweisungen machen und sind somit der Lizenz ein großes Stück näher gekommen.

Die Rückholmannschaft ist erschlagen von der Hitze. Zeit für eine kleine Pause im Schatten der Tragfläche.
Trotz der stabilen Hochdrucklage mit oft komplett blauem Himmel, waren einige schöne Streckenflüge möglich. Hier hatten wir besonders Glück und durften sogar in den Genuss einer Wolkenstraße kommen.
Während die Fluglehrer und Flugschlüler bereits fleißig Schulung betreiben, warten die Streckenflieger am Start auf den Beginn der Thermik.
So sehen zufriedene Flugschüler nach einem Erfolgreichen Tag aus. Dann sind die Fluglehrer natürlich ebenfalls glücklich.

An dieser Stelle muss man noch die außerordentlich gute kulinarische Versorgung hervorheben. Jeden Morgen vor dem Briefing stand ein ganzes Frühstücksbuffet bereit. Neben jeder Menge frischer Brötchen und süßer Teilchen vom Bäcker, Wurst, Käse und Marmeladen aller Art, wurde sogar frisches Rührei serviert. Abends wurde dies noch einmal übertroffen von wirklich leckeren und abwechslungsreichen Gerichten, die jeweils von unterschiedlichen Mitgliedern für die ganze Mannschaft gekocht wurden.

Übernachtet haben die meisten übrigens auf dem benachbarten Campingplatz. Die kurzen Wege machten es möglich, die Tage jeweils voll auszunutzen. Wer es etwas komfortabler haben wollte, stieg in einem der umliegenden Hotels oder Ferienwohnungen ab.

Erleichterte Gesichter nach der Rückkehr in Mannheim mit anschließendem Wiederaufbau der Vereinsflugzeuge.

So schnell sind zwei Wochen Fluglager auch schon wieder vorbei. Wie immer bildet dieser Bericht nur einen winzigen Bruchteil der erlebten Momente ab. Abschließend lässt sich sagen, es waren schöne und erfolgreiche zwei Wochen. Ja, das Wetter hätte mehr lange Streckenflüge hergeben können, dafür haben unsere Flugschüler allesamt große Fortschritte gemacht und wir als Gemeinschaft hatten eine unvergessliche Zeit zusammen, an die sich jeder Einzelne noch lange erinnern wird.

Text: Leif Schreiber
Fotos: Karl Eberius, Martin Sandow, Leif Schreiber

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